Theaterstück in Münster behandelt Gewalt in Institutionen, Kirche und organisierten Kreisen
Die Regisseurin Karen Breece hat im Frühjahr 2024 für das Theater Münster ein Theaterstück über den Tatkomplex Münster und andere Fälle sexualisierter Gewalt auf die Bühne gebracht. “Kinderhäuser” heißt dieses Stück, benannt nach dem Stadtteil Kinderhaus in Münster, in dem jahrelang pädokriminelle Straftaten stattfanden. Wir haben es uns angesehen.
Diskussion um die Löschung von Missbrauchsabbildungen
Eine Recherche von Journalisten für den NDR und den Spiegel hat Anfang Dezember 2021 ergeben, dass es sehr einfach ist, Missbrauchsabbildungen aus dem Internet zu löschen. Nur – die Behörden tun es kaum. Das ist schlimm für die Betroffenen und wirft Fragen nach den Aufgaben von Ermittlungen auf, denn Löschung ist auch ein wichtiger Bestandteil von Prävention, sagen Fachleute.
Updates (ganz unten im Beitrag)
12.1.24: Buch zum Thema hinzugefügt
1.3.22: Weitere Artikel und Details hinzugefügt]
Begutachtung von Betroffenen sexualisierter Gewalt im katholischen Kontext
Ältere Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend Opfer sexueller Gewalt durch katholische Kleriker wurden, beantragen vermehrt Entschädigung nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG). Die Begutachtung dieser Opfer im Verantwortungsbereich der katholischen Kirche ist besonders anspruchsvoll, da die erlittenen Traumata oft viele Jahre zurückliegen. Die Autoren eines aktuellen Textes, die sich sowohl wissenschaftlich als auch in der praktischen Begutachtung mit dieser Thematik intensiv auseinandergesetzt haben, teilen aufgrund ihrer Erfahrungen einige Überlegungen zu diesem Thema mit.
“Kinderporno”-Ringe gesprengt – eine Chronologie
[Zuletzt aktualisiert im Februar 2023 mit den Ermittlungsergebnissen der Bayerischen Polizei]
Regelmäßig lesen wir in der Tagespresse Erfolgsmeldungen darüber, dass Ermittlungsbehörden ganze Ringe von Internet-Händlern und -Kunden entdeckt haben, die Gewaltdarstellungen von Kindesmisshandlungen und Pädokriminalität verbreiten.
Die Zahlen der Polizei über beteiligte Täter, Opfer, und von gefundenen Bild- und Videodateien sind meist in einer Größenordnung, dass die Dimensionen schwer zu fassen sind. Deshalb tragen wir hier eine Chronologie zu diesem Thema zusammen.
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Familiennetzwerke rund um Lügde
Am 28.4.2023 berichteten die Deutsche Presseagentur (dpa) und die „Welt” darüber, dass es rund um den Haupttäter auf dem Campingplatz in Lügde/NRW „Familiensysteme” gegeben habe, in denen viele Kinder sexualisiert misshandelt worden seien. Dies sei im „Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Kindesmissbrauch” (PUA) [1] im Düsseldorfer Landtag bekannt geworden.
Betroffenenrat stellt Forschungsstand zu Gewaltfolgen und Ritueller Gewalt zusammen
Diverse Studien aus verschiedenen Forschungsdisziplinen hat der von der UBSKM (Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs) berufene Betroffenenrat zusammengestellt.
LKA Bayern bestätigt Existenz extrem gewalttätiger Videos
Das Landeskriminalamt Bayern hat am 3.2.2023 in einer Pressemitteilung die Existenz von extrem gewalttätigen Videos bestätigt. Triggerwarnung/CN: Wir werden in dieser Meldung die Gewalthandlungen aus dem Text des LKA zitieren.
“Bei Gewalt in Verbindung mit Religion kommen Staat und Hilfsangebote an ihre Grenzen”
Im November 2022 hielt die Infoportal-Redakteurin Claudia Fischer einen Vortrag beim Forum “Gewalt im Alltag” für die Karin und Walter Blüchert Stiftung. Es war der Einführungsvortrag für das Themenfeld “Gewalt und Religion” – und es ging ihr um die Frage, was Gewalt, die in einem religiösen oder ideologischen Kontext ausgeübt wird, von der Gewalt ohne diese Einbettung unterscheidet.
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Berichte von Betroffenen und gesellschaftliche Ignoranz
Der australische Kriminologie-Professor Michael Salter hat in einem Forschungsprojekt mit 74 Betroffenen von organisierter Gewalt Hypothesen aufgestellt, welche Zusammenhänge zwischen organisierter Gewalt und gesellschaftlicher Verleugnung bestehen.
Kwa Sizabantu: Neuer Untersuchungsbericht aus der Schweiz und Vernetzung von Betroffenen
Im Juni 2022 veröffentlichte die Schweizer Rechtsanwaltskanzlei Capt Zollinger einen Untersuchungsbericht zu einer Schweizer Gemeinde und einer Schule, die bis 2019 zur Mission Kwa Sizabantu aus Südafrika gehörten. Wir hatten im Herbst 2020 über Ermittlungen gegen Kwa Sizabantu in Südafrika berichtet.
Der neue Untersuchungsbericht [1] stellt Berichte von Betroffenen und misshandelten ehemaligen Schülerinnen und Schülern zusammen. Die Aussagen bezogen sich überwiegend auf Ereignisse bis zum Jahr 2002.
Historische Studie im Bistum Münster erwähnt rituelle Elemente
Am 13. Juni 2022 stellte Bischof Felix Genn in Münster eine Studie über sexualisierte Gewalt in seinem Bistum vor, die er zuvor bei einer unabhängigen Forschungsgruppe um den Historiker Professor Thomas Großbölting an der Universität Münster in Auftrag gegeben hatte. Untersucht wurde der Zeitraum von 1945 bis 2020, und die Studie enthält einige Hinweise auf rituelle Elemente bei den erfassten Berichten von sexualisierter Gewalt.
Täter-Opfer-Dynamik – Warum so viele Gewalttaten nicht angezeigt werden
Statistiken zu sexualisierter Gewalt weisen immer wieder auf die Problematik hin, dass Betroffene häufig nicht oder erst mit großer zeitliche Verzögerung Anzeige erstatten. Dies erschwert die Ermittlungen und die Strafverfolgung insgesamt. In anderen Gerichtsverfahren kann beobachtet werden, dass die Zeuginnen die Täter doch irgendwann entlasten oder die Anzeige zurückziehen. Ähnliches ist auch in Verfahren zu beobachten, in denen Kinder die Betroffenen sind: Es gibt eine Bindungsdynamik zwischen Täter*innen und Opfern, die in extremen, absichtsvoll erzeugten Fällen als sogenanntes “Mind Control” bezeichnet wird und die auch in ihren abgeschwächten Formen immer wieder die Strafverfolgung erschwert. Diesem Thema widmet sich eine wissenschaftliche Studie aus dem Gebiet Menschenhandel.
Warum Kinder ihre Aussagen widerrufen
In Gerichtsverfahren wegen sexualisierter Gewalt sind die Betroffenen oft das einzige Beweismittel. Deshalb ist eine Strafverfolgung sehr kompliziert, wenn es nur die Aussage der Kinder oder Erwachsenen gibt, denen Gewalt angetan wurde. Insbesondere Kinder machen oft widersprüchliche Aussagen oder offenbaren sich an der einen, leugnen die Aussagen aber bei einer anderen Person. Warum das so ist und welche Faktoren man dazu im Blick behalten muss, dazu gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse.
WDR berichtet über Ermittlungen zum Tatkomplex Münster
Der WDR hat am 4.1.2022 eine kleine Fernseh-Beitragsreihe zum Missbrauchskomplex Münster (Ermittlungskommission “Rose”) veröffentlicht. Hier geht es nicht um rituelle, aber um organisierte sexualisierte Gewalt gegen Kinder und die Beiträge liefern spannende Einblicke in die Ermittlungen solcher Tatkomplexe.
Neuerscheinung: “SUPPORT – Ein Leitfaden für den Ausstieg”
Am 15.11.2021 hat der Verein N.I.N.A. e.V. einen kostenlosen Leitfaden für den Ausstieg aus organisierten sexualisierten und rituellen Gewaltstrukturen veröffentlicht.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Niederbronner Schwester
Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat im Oktober 2021 bestätigt, gegen eine Niederbronner Schwester wegen Vergewaltigung zu ermitteln. Der Orden “Niederbronner Schwestern” ist schon seit einigen Monaten in den Schlagzeilen wegen sexualisierter Gewalt – laut der Redaktion von katholisch.de [1] handelt es sich aber um weit entfernte Zeiträume.
WDR 5 Radiofeature über Kinderfolter in organisierten und rituellen Gruppen
Am 18.10.2021 hat WDR 5 ein einstündiges Radiofeature über Rituelle Gewalt veröffentlicht. Es kommen mehrere Betroffene, Mediziner.innen, Wissenschaftler.innen, Ermittler.innen und Fachleute zu Wort, berichten aus ihrer Erfahrung oder fassen den aktuellen Wissensstand zusammen.
Film-Doku über Rituelle Gewalt in der katholischen Kirche in Oberbayern
Am 10.8.2021 strahlte die ARD-Sendung “Report München” eine Dokumentation über Rituelle Gewalt in der katholischen Kirche in Oberbayern aus mit dem Titel: “Das Netzwerk der Täter”. Die Sendung dokumentiert den Kampf der Betroffenen um Anerkennung des Leids und die Mauern, gegen die sie bei den Verantwortlichen laufen.
Welche langfristige Unterstützung brauchen Betroffene aus organisierter sexualisierter Gewalt?
Eine niederländische Untersuchung zur Reintegration von Betroffenen sexueller Ausbeutung im internationalen Menschenhandel versuchte der Frage nachzugehen, welche Wirkfaktoren für eine erfolgreiche Reintegration notwendig sind. Der Originaltext ist Englisch.
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Zwei Jahre berta-Telefon – 8000 Hilfsanfragen erhalten
Am 1. Mai 2021 bestand das berta-Telefon für Hilfsanfragen [Link zum Web-Archiv] bei Ritueller Gewalt zwei Jahre (Rückblick auf Gründungsbericht hier). Zu diesem Anlass gab der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) eine Pressemitteilung mit Zahlen heraus.
Begleitforschung zum berta-Hilfetelefon veröffentlicht
Anlässlich des zweijährigen Bestehens des berta-Hilfetelefons zu ritueller Gewalt am 1. Mai 2021 wurden Ergebnisse einer Begleitstudie in einem Fact-Sheet veröffentlicht.
Sozialgericht Darmstadt und Bistum Speyer bestätigen Vorwürfe organisierter sexualisierter Gewalt
Im Mai 2020 fällte das Sozialgericht Darmstadt ein bemerkenswertes Urteil [1]. Es sprach einem 63jährigen Mann Zahlungen nach dem Opferentschädigungsgesetz zu und sah dabei als erwiesen an, dass dieser Mann in einem katholischen Kinderheim des Ordens der „Niederbronner Schwestern“ in Speyer schwere Straftaten erlitten hat, die mehrere Kriterien Ritueller Gewalt erfüllen. Auf so ein Urteil in einem OEG-Verfahren hoffen viele Betroffene und Opferanwältinnen und -anwälte seit langem. Hier kommt nun noch etwas bemerkenswertes hinzu: Das Bistum Speyer geht öffentlich ebenfalls von diesen Straftaten aus und hat sogar den Namen des Haupttäters öffentlich genannt.[2], [4] Zu diesem Fall gibt es inzwischen eine Reihe von Updates.
Ergebnisse der Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
April 2021: Die Aufarbeitungskommission hat eine Zusammenfassung der Veröffentlichungen der Forschungsgruppe zu organisierter und ritueller Gewalt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) unter der Leitung von Peer Briken veröffentlicht.
Untersuchungskommission Niederlande eingesetzt
Am 25.3.2021 hat der niederländische Justizminister Ferd Grappenhaus in einem Brief an das Parlament bekannt gemacht, dass er eine Kommission beauftragt hat, die Art und den Umfang Ritueller Gewalt in den Niederlanden zu untersuchen.
Kwa Sizabantu: Ermittlungen in Südafrika
Die südafrikanische Polizei ermittelt seit Herbst 2020 gegen die religiöse Gemeinschaft Kwa Sizabantu, nachdem mehrere Zeuginnen und Zeugen im südafrikanischen Fernsehen [1] von Vergewaltigungen, Prügelstrafen und anderen Gewaltformen berichtet hatten. Polizeilich ermittelt wird gegen der Veruntreuung von Geldern. Mit den Vorwürfen wegen Menschenrechtsverletzungen beschäftigt sich die staatliche CRL-Kommission. [10]
Untersuchungskommission zu Ritueller Gewalt in den Niederlanden beschlossen
Am 13.10.2020 entschied die zweite Kammer in den Niederlanden einstimmig, eine Untersuchung zu Ritueller Gewalt einzuleiten und daran auch Betroffene zu beteiligen. Die Entscheidung geht auf eine Radio-Berichterstattung zweier investigativer Journalist.innen von vpro Argos Radio 1 in den vergangenen Monaten zurück, die Berichte und Hinweise von 140 Betroffenen erhalten hatten.
Neue Angebote für Angehörige
Wir haben in den letzten Wochen mehrere Anfragen von Menschen erhalten, die Betroffene begleiten oder Angehörige sind, die mit Betroffenen zu tun haben. Offenbar gibt es kein Forum, in dem sich Begleiter.innen austauschen oder diskutieren können.
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Online-Befragung: Wie geht es erwachsenen Gewalt-Betroffenen in der Corona-Krise?
9.6.2020: Die Aufarbeitungskommission beim UBSKM in Berlin möchte in einer Online-Umfrage erfahren, wie es von Gewalt betroffenen Menschen in der Corona-Krise geht.
Standards für Aufarbeitung in der katholischen Kirche
Am 28.4.2020 haben der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Missbrauchs (UBSKM) und die Deutsche Bischofskonferenz eine Vereinbarung unterzeichnet, in der festgelegt wird, wie sexueller Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland aufgearbeitet werden soll.
Frauen aus Nigeria werden mit dem Juju-Eid zur Prostitution erpresst
In den vergangenen Wochen (März/April 2020) haben uns mehrere Anfragen erreicht von Menschen und Beratungsstellen, die schwer traumatisierte Frauen aus Afrika, insbesondere aus Nigeria, betreuen und begleiten. Dabei handelt es sich um eine Besonderheit dieser Region, die Beratungsstellen weltweit, auch in Deutschland, schon lange bekannt ist.
Alles Verschwörung?
Plädoyer für solide Information zwischen zwei Extremen
Eine gemeinsame Stellungnahme von der Emanuelstiftung (Bonn), von Lichtstrahlen Oldenburg e.V., Mosaik gegen Gewalt e.V., Bielefeld. Alle drei betreiben das Infoportal Rituelle Gewalt (www.infoportal-rg.de). Veröffentlicht am 18.4.2020 (Hier können Sie diese Erklärung als PDF herunterladen)
Zwei Dokumentarfilme zu Ritueller Gewalt erschienen
Am 16. und 17. April 2020 sind auf der Webseite von ze.tt, im Videokanal von Zeit Online, zwei neue Dokumentationen zu Ritueller Gewalt und Dissoziativer Identitätsstruktur (DIS) erschienen.
US-Gericht hebt Strafzahlung der Zeugen Jehovas wieder auf
Im Januar 2020 urteilte ein Gericht in Montana (USA), dass Kirchenvertreter*innen Fälle von sexualisierter Gewalt nicht bei Behörden anzeigen müssen. Der Montana Supreme Court hob damit einstimmig ein Urteil gegen die Zeugen Jehovas wieder auf, das die Gemeinde 2018 zu einer Strafzahlung von 35 Millionen US-Dollar verurteilt hatte.
Gerichtsurteile und Vorwürfe gegen die Zeugen Jehovas
Ursula Enders reflektiert 30 Jahre Arbeit gegen Sexualisierte Gewalt gegen Kinder
Am 24.6.2019 hat Ursula Enders, Leiterin von Zartbitter e.V. Köln, eine Stellungnahme zur Expertenanhörung im Landtag NRW zum Schutze von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch veröffentlicht, die Sie hier nachlesen können. Darin berichtet sie auch von ihrem Wissen über Rituelle Gewalt und z.B. über die Lehren, die aus dem Fall Lügde zu ziehen sind.
Toter im Harz: Zeugen sagen über okkultistischen Orden aus
Am 12.6.2019 hat das Landgericht Göttingen einen Mann zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt, außerdem zur Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus wegen Totschlags und Störung der Totenruhe. [1], [2] Er hatte im Dezember 2017 in Katlenburg-Lindau (Kreis Northeim) einen 37jährigen Hausnachbarn nach einem Streit getötet, die Leiche zerteilt und vergraben. Mitbewohner in diesem Haus sagten als Zeugen aus, sie hätten gemeinsam mit dem Angeklagten und dem Ermordeten zu einem okkulten Orden in diesem Haus gehört. Im Urteil gingen Gericht und Staatsanwaltschaft aber nicht von einer Tötung im Rahmen eines Rituales aus, sondern von einem eskalierten Streit unter Alkoholeinfluss.
Seit Mai 2019: Hilfetelefon für Opfer Ritueller Gewalt 0800/3050750
Seit Mai 2019 gibt es ein spezielles Hilfetelefon für Betroffene von Ritueller Gewalt. Es läuft unter dem Namen “berta” und fachkundige Mitarbeiter.innen werden dort unter der bundesweit kostenlosen Telefonnummer 0800/3050750 erreichbar sein.
Aufarbeitungskommission berichtet über Rituelle Gewalt
Am 3. April 2019 legte die Aufarbeitungskommission beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) einen Bilanzbericht 2019 vor, den Sie hier herunterladen können [Link zum Web-Archiv]. Die Lektüre der knapp 300 Seiten lohnt sich – nicht zuletzt geht es auf mehreren Seiten auch um Rituelle Gewalt.
Fachtag in Münster am 17. und 18. Mai 2019 – Anmeldung läuft
Das Bistum Münster lädt zu einem Fachtag ein.
Titel: “Facetten sexualisierter und Ritueller Gewalt – Das Schöne in meiner Seele hat überlebt.”
Datum: 17. bis 18. Mai 2019
Ort: Katholische Hochschule NRW, Münster
Bundesfamilienministerin: UBSKM und Betroffenenrat sollen unbefristet arbeiten können
Die Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat laut einer aktuellen Pressemitteilung (19.10.18) [Link zum Web-Archiv] ein Konzept vorgelegt, mit dem die Stelle des “Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs bei der Bundesregierung” (UBSKM) auf Dauer eingerichtet werden soll. Bislang ist die Stelle des UBSKM immer nur auf ein paar Jahre befristet. Auch die Einrichtung seines “Betroffenenrates” soll dauerhaft genehmigt werden. Die sogenannte “Aufarbeitungskommission” (der offizielle Name ist länger) [Link zum Web-Archiv] soll bis mindestens 2023 weiter arbeiten können.
UKE-Studie legt erste Ergebnisse vor
Im August 2018 legte die Forschungsgruppe vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) erste Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Stude zur Versorgungssituation von Betroffenen organisierter und Ritueller Gewalt vor.
Rituelle Gewalt und warum Betroffenen nicht geglaubt wird
In einem aktuellen Statement (3.7.2018) hat sich der Betroffenenrat beim UBSKM damit beschäftigt, warum es immer wieder öffentliche Äußerungen und Bestrebungen gibt, Rituelle Gewalt als erfunden oder von Therapeut.innen eingeredet zu bezeichnen.
Quantitative Masterarbeit zu Ritueller Gewalt erschienen
Die Psychologin Natalie Rudolph (MSc) hat in ihrer Masterarbeit 2016 an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien die Häufigkeit Ritueller Gewalt untersucht. In ihrer Studie hat sie gefragt, inwieweit Rituelle Gewalt in Deutschland ein reales Phänomen der psychosozialen Praxis darstellt und wie sich diese konstituiert.
Update zu “Eine Chance für Ermittlungen…”: Ministerin greift Forderung von Betroffenen auf
Die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) hat laut Spiegel Online jetzt den Vorschlag von Ingo Fock, Verein Gegen Missbrauch e.V., aufgegriffen, dass es der Polizei erlaubt werden sollte, mit Missbrauchsabbildungen im Darknet zu fahnden.
Eine Chance für Ermittlungen? Betroffener würde seine Folterbilder zur Verfügung stellen
Bei Ermittlungen gegen sexualisierte Kindesmisshandlungen im Internet (sogenannte „Kinderpornografie“ [1]) stehen deutsche Polizist.innen vor einem Dilemma:
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Update April 2018: Wichtige Tagungsergebnisse
Im April 2018 haben zwei wichtige Tagungen zum Thema Rituelle Gewalt stattgefunden:
Noch Plätze frei beim Selbsthilfekongress von Lichtstrahlen Oldenburg e.V.
Es gibt noch ein paar Rest-Plätze in den Workshops beim Selbsthilfekongress „Nach der Gewalt – Wir nehmen unser Leben in die eigene Hand“. Der Kongress findet am 6./7. April 2018 in Oldenburg statt.
Koalitionsvertrag 2018 – wohin führt die GroKo?
Auch wir haben uns im den Koalitionsvertragsentwurf vom 7.2.2018 für die geplante Große Koalition aus CDU/CSU und SPD [Link zum Web-Archiv] angesehen. Wir listen hier alle Fundstellen auf, die sich auf sexualisierte Gewalt und “Missbrauch” beziehen (wir setzen das Wort in Anführungszeichen, weil wir es nur ungern verwenden).
Podcast “Inside Brains” zum Thema Rituelle Gewalt erschienen
Anfang Dezember 2017 ist ein Podcast-Interview von Matthias Wittfoth mit Claudia Fischer, der verantwortlichen Redakteurin des Infoportals Rituelle Gewalt, erschienen.
Studie mit Betroffenen endet bald, zusätzlich sind jetzt die professionellen Betreuer/innen gefragt
Mitte Juli 2017 hat am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in Hamburg eine aktuelle Studie begonnen. Das Thema ist: “Professionelle Begleitung von Menschen, die sexuelle Gewalt und Ausbeutung, im Besonderen organisierte rituelle Gewalt, erlebt haben – Die Perspektive der Betroffenen und der Fachkolleg_innen”. Es wurden Online-Fragebögen erstellt, die anonym ausgefüllt werden können.
Podcast-Interview zum Infoportal Rituelle Gewalt erschienen
Gestern (13.8.2017) ist ein Podcast-Interview von Hannah C. Rosenblatt mit Claudia Fischer, der verantwortlichen Redakteurin des Infoportals Rituelle Gewalt, erschienen.
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Berichte über Gewalt bei den Regensburger Domspatzen
Juli 2017: Seit Tagen überschlagen sich die Meldungen zu Gewalt und sexuellen Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen von 1945 bis 2015. Die Ereignisse – auch die Reaktionen der Gesellschaft, von Prominenten und Beschuldigten – erinnern an die Enthüllungen zur Odenwaldschule 2010.
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Update Juni 2017: Neuigkeiten aus der Infoportal-Redaktion
Juni 2017: Nachdem das Infoportal jetzt einen Monat lang online ist, möchten wir als Redaktion uns herzlichen bedanken für die vielen Zuschriften, die uns erreicht haben.
Höxter-Bosseborn – Sadistisches Paar tötet mindestens zwei Frauen
Im Frühjahr 2017 stehen ein Mann und eine Frau mittleren Alters vor Gericht in Paderborn, weil sie Frauen in ihr Haus gelockt und dort gefoltert haben sollen, so der Vorwurf der Anklage. Zwei Frauen starben. Der “Fall Höxter-Bosseborn”, der im Frühjahr 2016 ans Tageslicht kam und hohe mediale Aufmerksamkeit fand, weist bislang keine religiösen oder ideologischen Motive auf (Der Prozess läuft noch, Stand Mai 2017). Dennoch lohnt es sich, sich mit diesem Fall näher zu beschäftigen, denn er gibt Antworten auch auf die in unserem Portal gestellten Fragen.
Tagung im September: Rituelle Gewalt – Wissen schützt
Am 1. September 2017 veranstaltet das Bistum Münster einen Fachtag mit Informationen über Rituelle Gewalt in der Katholischen Hochschule NRW. Anmeldeschluss ist der 11.8.2017.
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Geflüchtete Kinder in Deutschland sind gefährdet
Nach WDR-Recherchen [1] wurden 2015 insgesamt 8.006 Kinder- und Jugendliche, die als unbegleitete Flüchtlinge nach Deutschland kamen, als vermisst gemeldet
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Deutscher Sektenführer entzieht sich einem Gerichtsprozess, taucht unter und wird ermordet
Im September 2016 wurde der deutsche Sektenführer Arno W. am Strand von Uruguay ermordet aufgefunden. Er war angeklagt, in seiner Sekte Kinder vergewaltigt zu haben. Bevor er nach Deutschland ausgeliefert werden konnte, wurde er umgebracht. Weil es deshalb zu keinem Urteil kam, ist dieser Fall nicht in unserer üblichen Fälle-Form aufgelistet, sondern wird hier in einem Fließtext beschrieben. Bitte suchen Sie sich die Stellen heraus, die für Sie von Bedeutung sind.
Laufstark fürs Leben
Vom 23. August bis 7. September 2016 lief Katja Hornfeck einmal quer durch Deutschland. Als Zeichen gegen sexualisierte und Rituelle Gewalt.
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Snuff-Videos – eine Chronologie
“Snuff-Videos” nennt man Filme, in denen gezeigt wird, wie Menschen gewaltsam sterben. Die Diskussion um die Existenz solcher Filme reicht zurück mindestens bis zum Anfang der Video-Technologie. Hier sind die Fakten.
Ergebnisse der Online-Befragung: Warum wird sexualisierte Gewalt so selten angezeigt?
2014 hat das Kriminologische Institut der Universität Heidelberg eine Online-Umfrage unter Betroffenen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der sogenannten “DASS-Studie” veröffentlicht worden.
Erweiterte Neuauflage von “Vater unser in der Hölle” erschienen
2015 ist Ulla Fröhlings Buch “Vater unser in der Hölle” in einer erweiterten Neuauflage im mvg-verlag erschienen. Es geht um den Inzest und Missbrauch eines jungen Mädchens in einer satanistischen Sekte. Der Tatsachenroman geht auf einen realen Fall zurück – Angela Lenz, die Hauptperson, gibt es wirklich (natürlich wurden alle Namen, Orte, Berufe und anderen Details verändert). 1996 erschien das Buch zum ersten Mal und war bahnbrechend.
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Natascha Kampusch und andere Fälle, in denen Menschen “verschwunden” sind
Im August 2006 konnte sie sich selbst befreien. Natascha Kampusch war im Alter von 10 Jahren, am 2.3.1998 bei Wien entführt und 8 Jahre lang in einem Keller gefangen gehalten worden. [1] Es gibt in ihrem Fall keine Hinweise auf Rituelle Gewalt, aber ihre Geschichte gibt ein paar grundsätzliche Antworten in Bezug auf die Fälle organisierter Gewalt, wie wir sie auf dieser Internetseite beschreiben.
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Rituelle Gewalt als “Ort” sexuellen Missbrauchs
Seit Anfang 2015 hat der Unabhängige Beauftragte der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) auf seiner Webseite unter der Rubrik “Wo findet Missbrauch statt?” auch einen Absatz zu Ritueller Gewalt offiziell mit aufgenommen. Auch wenn man über die Worte “Missbrauch” oder “Sex-Ring” streiten kann (nachzulesen in unseren Begriffserklärungen), ist es eine wichtige Anerkennung für die von Ritueller Gewalt betroffenen Menschen.
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10 Jahre Renate-Rennebach-Stiftung für Opfer ritueller Gewalt
Im September 2014 feierte die Renate-Rennebach-Stiftung mit dem Theaterstück “Jenseits vom Tag” [Link zum Web-Archiv] von Beate Albrecht, einer Podiumsdiskussion und einer Ausstellung ihr zehnjähriges Bestehen. Aktuell förderte die Stiftung gerade die Entwicklung einer Assistenzhundausbildung für Überlebende, eine Fotokünstlerin, die Opfer Ritueller Gewalt wurde und ein überlebendes Ehepaar der Sekte “Colonia Dignidad”.
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Warum Rituelle Gewalt von der Polizei oft nicht erkannt wird
In der Zeitschrift “Die Kriminalpolizei” 1/2013 veröffentlichte Manfred Paulus, Erster Kriminalhauptkommissar im Ruhestand, einen Artikel mit Antworten auf diese Frage.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung:
Abschlußbericht der UBSKM 2011: Rituelle Gewalt ist ein Tabu, das Täter stark macht
2011 legte die Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs, Dr. Christine Bergmann, ihren Abschlussbericht vor. Rituelle Gewalt wurde darin mit einem eigenen Kapitel aufgenommen. Das bedeutet eine wichtige politische Anerkennung, dass es Rituelle Gewalt gibt, dass Ermittlungsarbeit und Forschung bei Ritueller Gewalt noch nacharbeiten müssen und dass Hilfen für die Betroffenen fehlen.
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Klassifizierung von Täter/innen von Ellen Lacter
Im Februar 2010 entwarf die amerikanische Therapeutin Ellen Lacter in einem Posting auf einer Mailingliste drei Kategorien von Täter-Persönlichkeiten:
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2000 Personen aus 40 Ländern beteiligen sich am “Extreme Abuse Survey” 2007
Thorsten Becker, Wanda Karriker, Bettina Overkamp und Carol Rutz sind die Autor/innen des internationalen “Extreme Abuse Survey” (EAS) 2007. Bei dieser anonymen Online-Umfrage beteiligten sich 2000 Menschen. Die Ergebnisse können unter der Homepage der Umfrage [Link zum Web-Archiv] als PDF-Dateien auf Deutsch und Englisch herunter geladen werden.
Blutfetisch – Eine Analyse jugendgefährdender Inhalte
2007 hat Dr. Rainer Fromm, Journalist, Kenner und Kritiker der extremen Gewaltphänomene und Sektenexperte, für die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften einen ausführlichen Artikel über die Faszination von Blut verfasst.
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Befragung aus Rheinland-Pfalz 2007 bestätigt : Jede/r 10. Psychotherapeut/in kennt Überlebende Ritueller Gewalt
In Erweiterung der Studie aus NRW 2005 hat der Arbeitskreis “Rituelle Gewalt in Rheinland-Pfalz” im Jahr 2007 eine erweiterte Studie durchgeführt – und darin die Ergebnisse aus NRW auch für Rheinland-Pfalz und das Saarland bestätigt. Auch hier wurden Psychotherapeut/innen befragt, inwieweit sie Überlebende Ritueller Gewalt behandeln. Eine Kurzfassung der Ergebnisse aus Rheinland-Pfalz gibt es online unter diesem Link als Text-Version, und hier als Folien aufbereitet.
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Befragung von “Vielfalt e.V.” 2005
Der Verein “Vielfalt e.V.” verschickte in Kooperation mit dem Zentrum für Psychotraumatologie Kassel im Jahr 2005 Fragebögen an 36 Begleiter/innen von Betroffenen Ritueller Gewalt in 10 Bundesländern.
Befragung in NRW 2005: Jede*r 10. Psychotherapeut*in kennt Fälle Ritueller Gewalt
In einer Studie der Arbeitsgruppe “Rituelle Gewalt” (R. Kownatzki, B. Hahn, S.Eilhardt, A. Kownatzki) wurden im April/Mai 2005 insgesamt 1950 Vertrags-Psychotherapeut*innen aus dem Ruhrgebiet Bereich Regionalverband Ruhr (ca. 5,3 Mio EW) incl. der Städte Düsseldorf und Münster schriftlich über ihre Erfahrungen mit Fällen Ritueller Gewalt befragt.
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Kleine Anfrage an die Landesregierung NRW 2002
Kurz nach dem Urteil gegen die “Satansmörder von Witten” stellte der SPD-Landtragsabgeordnete Jürgen Jentsch eine Kleine Anfrage an die Landesregierung NRW, um zu erfahren, was diese über Satanismus und speziell über satanistische Straftaten weiß. [1]
Abschlussbericht der Enquete-Kommission 1998: Rituelle Gewalt braucht mehr Beachtung
Die Enquete-Kommission “Sogenannte Sekten und Psychogruppen” des Deutschen Bundestages spricht in ihrem Abschlussbericht zusammenfassend von einer “gespaltenen Datenlage”:
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Kleine Anfrage an die Bundesregierung 1998
Nach Erscheinen des Abschlussberichtes der Enquete-Kommission “Sogenannte Sekten und Psychogruppen” stellte eine Gruppe von SPD-Abgeordneten rund um die SPD-Sektenbeauftragte Renate Rennebach 1998 eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung und wollte erfahren, was die Bundesregierung über Rituelle Gewalt weiß.
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ISSD-Pilotstudie Deutschland 1997
Die Wissenschaftsjournalistin Ulla Fröhling, die Diplom-Psychologin und Traumatherapeutin Michaela Huber und Dr. Frauke Rodewald von der Medizinischen Hochschule Hannover führten bereits 1997 eine Pilotstudie zu Ritueller Gewalt für die ISSD – Deutsche Fachstudiengruppe durch. Sie fragten, ob es in Deutschland Personen gab, die von Traumatisierungen durch Tätergruppen im Rahmen von rituellen Handlungen berichteten.
Bericht des Niederländischen Justizministeriums, Den Haag 1994, und die Studien zu “Oude Pekela”
Die Arbeitsgruppe Ritueller Missbrauch des niederländischen Justizministeriums in den Haag, Dezernat Staats- und Strafrecht, legte im April 1994 einen Bericht vor. [1]
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Gesetze in den USA stellen Rituelle Gewalt eindeutig unter Strafe
Während sich die deutschen Gesetzgeber schwer tun, Rituelle Gewalt als spezielles Verbrechen anzuerkennen und unter Strafe zu stellen (Hier heißt es oft: “Wir brauchen kein spezielles Gesetz, die Strafbarkeit Ritueller Gewalt ist mit Mord, Sexueller Nötigung, Körperverletzung und anderen Straftatbeständen ausreichend abgedeckt.”), gibt es im US-Bundesstaat Illinois schon seit 1993 eindeutigere Regelungen.
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Angaben zu Täter/innen aus den USA von 1989
Thorsten Becker übersetzte [1] einen Auszug aus dem Bericht der Ritual Abuse Task Force der Los Angeles County Commission for Women 1989: