Quantitative Masterarbeit zu Ritueller Gewalt erschienen
Die Psychologin Natalie Rudolph (MSc) hat in ihrer Masterarbeit 2016 an der Sigmund Freud PrivatUniversität Wien die Häufigkeit Ritueller Gewalt untersucht. In ihrer Studie hat sie gefragt, inwieweit Rituelle Gewalt in Deutschland ein reales Phänomen der psychosozialen Praxis darstellt und wie sich diese konstituiert.
Dabei wurde eine bereits durchgeführte internationale Befragung von Thorsten Becker, Wanda Karriker, Bettina Overkamp und Carol Rutz aus dem Jahr 2007 repliziert und entsprechend adaptiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden im Anschluss nicht nur quantitativ ausgewertet, sondern diese ermöglichten eine durch Expert.innen fundierte Interpretation der statistischen Datenlage.
Frau Rudolphs quantitative Erhebung wurde mittels Online-Fragebogen durchgeführt. Sie hat den Link zu diesem Fragebogen deutschlandweit an PsychotherapeutInnen, spezifische Beratungsstellen und Traumakliniken gesendet. Im Anschluss wurden die Ergebnisse deskriptivstatistisch und inferenzstatistisch mittels Spearman-Rang-Korrelationen und Whitney-U-Tests ausgewertet und anschließend sieben ExpertInnen in einem Interview zur Diskussion vorgelegt. Dabei zeigte sich, dass von 1070 befragten Personen rund die Hälfte (N=431) mit Ritueller Gewalt in ihrer psychosozialen Arbeit in Kontakt kamen. Zudem konnte festgestellt werden, dass die Methoden rituell gewalttätiger Gruppierungen mit denen der vorhandenen Fachliteratur übereinstimmen.
Die Studie ist in Buchform erhältlich: https://www.epubli.de/shop/buch/Rituelle-Gewalt-in-Deutschland-Natalie-Rudolph-9783745087680/63722#beschreibung [Link zum Web-Archiv]