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- Warum werden die Täter/innen selten gefasst oder verurteilt?
- Sind Menschen bei Ritueller Gewalt getötet worden?
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- Sind Kinder bei Ritueller Gewalt gestorben?
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- Wer sind die Täter/innen?
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Über dieses Projekt
Wer steht hinter dieser Webseite?
Projektpartner/innen für diese Webseite sind
- die Emanuelstiftung, Bonn,
- der Verein Lichtstrahlen Oldenburg e.V. und
- der Verein “Mosaik gegen Gewalt e.V.”, Bielefeld, und
- die Journalistin Claudia Fischer.
Finanzielle, idelle und fachliche Unterstützung bekamen und bekommen wir von (alphabetische Reihenfolge):
Arbeitskreis Rituelle Gewalt, Witten (Kontakt über Silvia Eilhardt, siehe unten)
Thorsten Becker, Supervisor, Lüneburg
Uta Behnke, Traumatherapeutin und Supervision, Bielefeld
Bischöfliches Generalvikariat Münster (zur Webseite), Hauptabteilung Seelsorge
Dr. Brigitte Bosse, Traumainstitut Mainz
Rudolf von Bracken, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Familienrecht, Büro für Kinderrechte und Opferschutz, Hamburg
Regina Clasen, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Mönchengladbach
Deutsche Gesellschaft für Trauma und Dissoziation (zur Webseite), Hamburg
Silvia Eilhardt, Aussteiger- und Austeigerinnenberatung bei Rechtsextremismus, Satanismus und Ritueller Gewalt, Witten
Ulla Fröhling, Journalistin, Hamburg
Ilse Haase, Weißer Ring, Bielefeld
Brigitte Hahn, Fachstelle für Sekten- und Weltanschauungsfragen beim Bistum Münster
Michaela Huber, Therapeutin, Göttingen
Jericho e.V. (zur Webseite), München
Gina Methling, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Essen
Reiner Mundt, Weißer Ring, Mitarbeiter der Außenstelle Städteregion Aachen
Jens-Christof Niemeyer, Fachanwalt für IT-Recht
Antonia Oettingen, Journalistin, London/München/New York
Jean Rafferty, Journalistin und Buchautorin, Journalistin und Autorin, Glasgow/Schottland. Jüngster Roman zum Thema: “Foul deeds will rise” [Link zum Web-Archiv]
Prof. Dr. Luise Reddemann, Fachärztin für Nervenheilkunde und Psychosomatische Medizin, Dozentin, Buchautorin
Renate Rennebach-Stiftung (zur Webseite), Hamburg
Hannah C. Rosenblatt, Autor*in
Yansa Schlitzer, Tiamat Praxis für Heilkundliche Psychotherapie und ganzheitliches Wachstum, Lüdinghausen und Essen
Alex Stern, Mitglied des Betroffenenrats beim UBSKM
studio zukunft digitale Medien (zur Webseite), Bielefeld
Hjördis E. Wirth, ehemaliges Mitglied des Betroffenenrats beim UBSKM
und von vielen weiteren Institutionen und Einzelpersonen, die ungenannt bleiben wollen.
»Die Überlebenden sind Botschafter/innen einer Welt, die wir nicht verhindert haben.«
(Ulla Fröhling, Berlin 2002)
Keine einfachen Antworten
Nein, es gibt keine einfachen Antworten, auch nicht von uns. Rituelle Gewalt ist ein komplexes Thema und die Kriterien sind vielfältig. Lesen Sie, machen Sie sich ein Bild, entscheiden Sie selbst, was davon für Sie in die Kategorie Rituelle Gewalt gehört und was nicht.
Für jeden einzelnen Fall in unserer Liste lässt sich bestimmt argumentieren, warum er nicht als Rituelle Gewalt eingestuft gehört: Mal sieht ein Fall nach Einzeltat aus statt nach einem Gruppenverbrechen, mal ist es “nur” ein Mord ohne sexualisierte Gewalt, mal findet die Tat nicht in einem religiösen Setting statt, sondern wird z.B. von einem Sektenführer außerhalb der üblichen spirituellen Sitzungen begangen. Und doch zeigt unsere Zusammenstellung, dass das Spektrum von Gewalt, von dem Aussteiger/innen berichten, nicht “undenkbar” ist. Und wir hoffen, dass sich damit in der Masse dennoch ein Bild formt, wie oft Straftaten aus diesem Umfeld ans Licht der Öffentlichkeit kommen.
Wir wollen zeigen: Es gibt Anlass genug, sich den Straftaten aus diesem Feld gesondert zu widmen, Statistik-Kriterien anzupassen und spezielle Ermittlungsmethoden zu entwickeln, statt die Existenz religiös/ideologisch motivierter Schwerverbrechen, sexualisiert und nicht sexualisiert, wieder und wieder anzuzweifeln. Das ist verschwendete Energie. Die hier zusammen gestellten Urteile und Ermittlungserfolge sind keine Einzelfälle.
Unsere Ziele
Unser Ziel bringt die Renate Rennebachstiftung einfach perfekt auf den Punkt:
“Schauen Sie nicht weg. Schauen Sie hin. Schauen Sie genau hin.”
(Motto der Renate Rennebach-Stiftung, 2016)
Wir möchten
- … den Blick auf das lenken, was wir über Rituelle Gewalt wissen, anstatt immer nur zu beklagen, was wir alles nicht wissen,
- … Ihnen einen gut strukturierten Überblick über die bekannten Fakten zum Thema Rituelle Gewalt anbieten,
- … längst bekannte Informationen an einer Stelle sammeln und zur schnellen Recherche bereit stellen,
- … mit unserer Arbeit die Glaubwürdigkeit von Aussteiger/innen erhöhen, deren Aussagen häufig ganz grundsätzlich angezweifelt werden,
und - … sichtbar machen, wie viele Hinweise auf ideologisch motivierte und extreme sadistische Gewalt es gibt, auch in offiziellen Ermittlungen oder Gerichtsverfahren, die sich bislang in keiner Statistik wieder finden.
Warum halten wir das für nötig?
Derzeit haben wir es mit mindestens zwei sehr unterschiedlichen Wahrnehmungswelten zu tun:
Einerseits erfasst die deutsche Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) Taten Ritueller Gewalt nicht gesondert. Sie weist weder aus, ob Taten gemeinschaftlich, also z.B. in einem Kult oder Täter-Ring begangen wurden, noch werden religiöse oder ideologische Hintergründe für Straftaten gesondert erfasst. “Rituelle Gewalt” ist kein juristisch oder in Gesetzen definierter Begriff.
Im deutschen Strafrecht werden Einzeltäter/innen verurteilt, wenn man ihnen einzelne, konkrete Taten nachweisen kann. Wenn sich Täter/innen in Gruppen zusammen schließen und gemeinsam z.B. Kinder misshandeln, wird das nicht als Gruppierung erfasst.
Außerdem gilt für die Justiz: Mord ist Mord, Körperverletzung ist Körperverletzung, Vergewaltigung ist Vergewaltigung. Hinweise auf Hintergründe und Zusammenhänge werden nicht als Kriterium in der Statistik erfasst. Insofern werden Anfragen bezüglich Ritueller Gewalt von Ermittlerseite (Polizei, Landeskriminalämter, BKA) quasi immer gleichlautend beantwortet: “Wir haben kein Lagebild.”
Gleichzeitig aber gehören für viele Therapeut/innen, Kliniken und Beratungsstellen hierzulande die Berichte von Klient/innen über Rituelle Gewalt zum Arbeitsalltag. Und auch für die Opfer und ehemaligen Opfer dieser Gewalt vergeht kein Tag “ohne”.
Die Lücke zwischen diesen beiden Extremen wollen wir schließen.
Wenn wir mit unseren Recherchen dazu beitragen können, dass Aussteiger/innen nicht von vornherein für unglaubwürdig gehalten werden, sondern man ihren Schilderungen erst einmal zuhört, weil man sie für denkbar hält, dann ist schon viel erreicht.
Der perfekte Fall
Oft hören wir den Satz
“Wenn wir erstmal den einen, definitiv nachgewiesenen und verurteilten Fall Ritueller Gewalt haben, dann wird alles gut.
Dann wird allen Aussteiger/innen geglaubt, dann werden Sonderkommissionen gegründet, dann heben wir die Täter/innen-Strukturen ein für allemal aus.”
So ist die häufig formulierte Hoffnung.
Aber wie müsste dieser “perfekte Fall” eigentlich aussehen? Werden wir je einen Fall aufdecken, in dem sich gleichzeitig
- extreme sadistische Gewalt
- in sexualisierter Form
- mit Todesfällen
- in organisierer Struktur
- über viele Generationen
- unter Beteiligung hoher Gesellschaftsschichten
- aus religiösem oder ideologischem Wahn
- jahrelang und
- in der direkten Nachbarschaft
- lückenlos
nachweisen lassen? In dieser Aufzählung gibt es so viele Sollbruchstellen, dass wir auf diesen “perfekten Fall” nicht warten sollten!
Brechen wir diesen hohen Anspruch doch mal auf die Einzelteile herunter:
- Der Fall Dutroux beweist doch längst, dass es möglich ist, Täter-Kreisen Kinder zuzuführen und als Einzeltäter verurteilt zu werden, ohne dass die anderen Beteiligten auch nur namentlich bekannt werden. Und dass es möglich ist, dass im Laufe eines weltweit Aufsehen erregenden Prozesses Dutzende Zeugen und Beteiligte nach und nach verunglücken oder mysteriös sterben, so dass vorhandene Spuren im Sande verlaufen.
- Die Kellerverliese von Josef Fritzl und Wolfgang Priklopil, der Natascha Kampusch entführt hat, oder die jüngst bekannt gewordenen Misshandlungen und Tötungen von Frauen in Höxter-Bosseborn beweisen, dass niemand mitbekommen muss, wenn direkt nebenan grausamstes Unrecht geschieht. Und dass sadistische Menschen ihre Machtphantasien direkt nebenan in die Tat umsetzen können.
- Bilder von gequälten und misshandelten Kindern, die weltweit gehandelt und zu Tausenden und Abertausenden von der Polizei ausgewertet werden, beweisen, dass es diese Taten gibt. Und dass es Menschen gibt, die viel Geld dafür bezahlen, ihren Hunger danach zu stillen. Ob sie dies aus satanistischen oder sadistischen Gründen tun, ob sie also “ideologisch motiverte Straftäter” oder einfach nur “gewöhnliche Pädokriminelle” sind, ist für die Frage nach der Existenz dieser Taten unerheblich.
- Jeder der heute fast täglich in der Tagespresse dokumentierten Funde pädokrimineller Bilder auf den Computern von Priestern, Polizisten, Politikern, Jugendamtsmitarbeitern usw. beweist, dass keine Berufsgruppe und keine gesellschaftliche Schicht gegen Konsumenten und Mittäter dieser Folterbilder gefeit ist. Wenn also Aussteiger/innen davon berichten, dass auch Richter, Ärzte, Jugendamtsmitarbeiter oder Politiker verwickelt sind, ist das nicht per se unglaubwürdig – es gibt ausreichend nachgewiesene Fälle auch in diesen Berufsgruppen (siehe unsere Rubrik “Wer sind die Täter/innen?”).
Die Existenz Ritueller Gewalt wird immer wieder angezweifelt, “weil es das ja gar nicht geben kann.” Dabei gibt es Beweise dafür, dass es Gewalt in Formen gibt, die wir uns nicht vorstellen können und wollen:
- Beweise für extreme, sadistische Gewalt gegen Kinder und Erwachsene, sexualisiert und nicht sexualisiert,
- Beweise für extreme Gewalttaten aus religiösem oder ideologischem Wahn (nicht nur im häufig registrierten Satanismus, sondern auch aus anderen ideologischen Motiven),
- Beweise dafür, dass die Täter/innen aus allen denkbaren Gesellschaftsschichten kommen, auch von “ganz oben” (Politik, Justiz, Kirche, Medizin, …),
- Beweise für so genannte “Einzeltäter/innen” und dafür, dass Täter/innen sich zusammenschließen und in sehr gut organisierten und nach außen abgeschotteten Gruppen agieren und
- Beweise dafür, dass diese Gewalt jahrelang direkt in unserer Nachbarschaft passieren kann, ohne dass wir etwas davon mitbekommen.
Eine Zusammenstellung solcher Beweise finden Sie in unserer Artikelsammlung. Weitere Hinweise nehmen wir gerne entgegen.
Wie wir arbeiten
Das Zusammentragen und Aufbereiten von unterschiedlichen Quellen für unterschiedliche Zielgruppen ist eine ur-journalistische Aufgabe. Die Informationen, auf die wir uns beziehen, liegen bei Tageszeitungen und Gerichtsreporter/innen, Fachverbänden und Beratungsstellen, Therapeut/innen, Wissenschaftler/innen und Buchautor/innen verstreut und werden mal hier, mal dort veröffentlicht. Dieses Puzzle tragen wir nun erstmalig in einem Portal zusammen.
Journalistische Kriterien und Arbeitsweisen sichern die Unabhängigkeit und Qualität dieses Portals:
- Anspruch: Das Portal ist der journalistischen Wahrheit und Aufklärung verpflichtet und verfolgt keine eigenen Interessen. Es stellt die Informationen für die verschiedenen Interessengruppen kostenlos, niedrigschwellig und verständlich zur Verfügung. Es versteht sich als ein gemeinnütziger Dienst an der Gesellschaft, getragen von den Gedanken des Opferschutzes und dem Wunsch nach Förderung des gesellschaftlichen Diskurses über Rituelle Gewalt, die damit verbundenen Schicksale und Folgekosten (z.B. Heilungs- und Gesundheitskosten der Betroffenen).
- Glaubhaftigkeit: Eingereichte Informationen werden nach journalistischen Kriterien und mit journalistischen Mitteln auf Glaubhaftigkeit, Relevanz und Verlässlichkeit geprüft. Gegebenenfalls werden Expert/innen hinzu gezogen, um ihre Fachmeinung einzuholen. Dabei achten wir besonders auf Informant/innenschutz. Zu unseren Teammitgliedern und Expert/innen gehören auch Menschen, die selbst Rituelle Gewalt erlebt haben. Auch sie schützen wir besonders, weshalb wir z.B. keine Seite “Unser Team” veröffentlichen werden.
- Authentizität: Solange der Informant/innenschutz dem nicht entgegen steht, veröffentlichen wir immer die Quellenangaben, wo unsere Original-Informationen zu finden sind. Dies geschieht möglichst online verlinkt, damit unsere Leser/innen die Informationen schnell und niedrigschwellig prüfen können. Dies bedeutet, dass eigene investigative Recherchen unserer Redaktion nicht zu unseren üblichen Arbeitsmitteln gehören. Vorrangig geht es uns um die sorgfältige Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen.
- Mehrquellenprinzip: Wenn möglich, sollten gemäß journalistischer Grundsätze immer mindestens zwei Quellen für eine Information zur Verfügung stehen. Da es bei unseren Themen aber häufig um besondere Details eines Falles geht, kommen wir nicht umhin, auch Informationen darzustellen, die nur auf eine einzige Quelle, z.B. ein/e besonders akribisch recherchierende Journalist/in einer Zeitung o.ä., zurück gehen. Da wir die Quellenangaben immer mitliefern, schaffen wir Transparenz.
- Gemeinnützigkeit: Das Infoportal Rituelle Gewalt ist nicht neutral, denn es verfolgt das Ziel, die Diskussion über Rituelle Gewalt zu fördern und die Betroffenen und Fachleute, die mit diesem Thema leben und arbeiten oder leben und arbeiten müssen, zu unterstützen. Die häufig zitierte “Objektivität” gibt es sowieso nicht. Hinter jeder Information steht eine Haltung und Sichtweise, die Einfluss auf die Darstellung hat – mindestens auf die Einstufung als relevant oder irrelevant.
- Unabhängigkeit: Das Portal ist nicht konfessionell gebunden und legt Wert darauf, inhaltlich unabhängig zu arbeiten. Auch wenn kirchliche oder politische Geldgeber/innen zu unseren Unterstützer/innen gehören, wird keine inhaltliche Einflussnahme zugelassen. Damit folgen wir dem Motto: Unabhängige Arbeit braucht unabhängiges Geld. Je breiter unsere Unterstützungsbasis, desto unabhängiger können wir arbeiten.
- Sicherheit: Zu den journalistischen Arbeitsmitteln gehört der Informant/innenschutz und ein damit verbundenes Zeugnisverweigerungsrecht. Dies ist wegen der Besonderheit des Themas besonders zu beachten. Z.B. werden Verschlüsselungstechniken etc. genutzt.