Film-Doku über Rituelle Gewalt in der katholischen Kirche in Oberbayern

Am 10.8.2021 strahlte die ARD-Sendung “Report München” eine Dokumentation über Rituelle Gewalt in der katholischen Kirche in Oberbayern aus mit dem Titel: “Das Netzwerk der Täter”. Die Sendung dokumentiert den Kampf der Betroffenen um Anerkennung des Leids und die Mauern, gegen die sie bei den Verantwortlichen laufen.

Der Film “Das Netzwerk der Täter” kann noch bis 10.8.2022 über die ARD Mediathek angeschaut werden. Das Manuskript zur Sendung gibt es beim Bayerischen Rundfunk als Download.

Die Redaktion dieses Filmes erklärt im Filmtext, warum sie den Begriff Rituelle Gewalt für die Taten, von denen die Protagonist.innen des Filmes erzählen, verwendet:

“Ihre Peiniger hätten mit Gewalt im Diesseits und mit Höllenqualen im Jenseits gedroht. Diese Verbindung von sexueller Gewalt und Religion wird in der Fachwelt oft als Ritueller Missbrauch bezeichnet.”

Wir als Infoportal-Redaktion fügen hinzu: Es kommt in diesen Fällen, von denen im Film die Rede ist, auch noch der Aspekt der Organisiertheit der Taten hinzu. Die Betroffenen im Film berichten nicht nur von den Vergehen von Gemeindepriestern in Situationen alleine mit einem Kind. Sie berichten von organisierten Kinder-Verteilungen nach besonderen Festlichkeiten, bei denen sich die Priester Kinder aussuchen konnten, die sie mitnehmen wollten. Sie berichten von Kellern, in denen sie warten mussten, um verteilt zu werden. Von Situationen mit mehreren Priestern, in denen auch Fotos gemacht wurden und von besonderen Verletzungen und Gewaltsituationen, die in ihrer Brutalität über das üblicherweise Berichtete hinaus gehen. Das alles sind Merkmale, die auch über satanistische Straftaten oder Sekten anderer religiöser Glaubenssysteme berichtet werden.

Die Orte, von denen in der Dokumentation berichtet wird (Feldafing, Kloster Ettal, katholische Kinderheime usw.) sind auch Thema im Tatkomplex rund um das Kinderheim in Speyer, über den wir im Infoportal bereits berichtet haben.